Flugscheiben deutscher Nation - die
Haunebu-Legende (Teil I)
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Thomas
Bayer zur Verfügung gestellt. (c) 2000 by author. Alle Rechte
vorbehalten.
Einleitung
Die Thule-Gesellschaft, Vril, "High Jump", Haunebu – Stichwörter die
Schaum vor die Münder einer breitgestreuten Masse reichlich
unterschiedlicher Typen zaubern, vom völkischen Esoteriker über den
konservativen UFO-Freund bis hin zum hartleibigen Herrenmenschen ist hier
so ziemlich alles vertreten, was die ESO/UFO-Szene anzubieten hat.
Zusammengefaßt gesagt gehen unsere Verschwörungsfreunde von mytisch
empfangenen Informationen der Ur-Nazis aus, die durch telepathische
Übertragung "aldebaraan-arischer" (!) Technik überlegene Untertassen
bauten, mit deren Hilfe sie sich auf eine Geheimbasis in der Antarktis
zurückzogen, wo sie noch heute sitzen. Je nach politischer Ausrichtung
kämpfen sie für den Weltfrieden unter allen Rassen oder für die Errichtung
des 4. Reiches. Damit Sie ein wenig im Trueben fischen können, habe ich eine
pseudowissenschaftliche Zusammenfassung dieser
Thematik an diesen Artikel angehängt.
Im Rahmen von Projekt Beyond habe ich mich der schier
übermenschlischen Aufgabe gestellt, den Themenkomplex zu sichten, anhand
anerkannter, aber auch weniger anerkannter Quellen zu prüfen und zu
werten. Nein, keine Nazi-Ufos. Wirklich nicht.
"Wunderwaffen" des 3. Reiches
Eine unbestreitbare Tatsache ist die bis zum Ende des 2. Weltkrieges
sehr deutlich vorherrschende Überlegenheit des Dritten Reiches auf allen
Sektoren der Luftfahrt. Das diese immense Überlegenheit sich nicht im
Bombenkrieg über Deutschland dokumentierte, ist der Kurzsichtigkeit
Hitlers auf taktischem und strategischem Gebiet zuzurechnen.
In erster Linie war er immer weniger auf den Schutz der Heimat (und
seiner Rüstungsproduktion) aus, als vielmehr auf Rache, wie es seinem
herrischen Genüt entsprach. Der gefürchtete Jäger ME263, der erste
Düsenjäger der Welt, wurde zum Beispiel nicht als Jagdwaffe benutzt – was
wirklich allen alliierten und deutschen Luftstrategen zur Folge eine
vernichtende Niederlage der alliierten Luftflotten zur Folge gehabt
hätte. Hitler ließ die komplette Jagdbewaffnung ausbauen und eine
lächerliche halbe Tonne Bomben armieren, um den ME263 als "Blitzbomber"
gegen England einzusetzen. Im Jahre 1944...
Gleichzeitig war Hitler in seinem militärisch-taktischen Denken sehr
zurückgeblieben, im Ersten Weltkrieg verhaftet, und nicht in der Lage, den
Wert neuartiger Waffen, wie sie gegen Ende des Krieges immer wichtiger
wurden, zu verstehen. So wurden bedeutende Projekte wie die Atombombe oder
auch ein System zur elektromagnetischen Störung gegnerischer Kommunikation
stiefmütterlich behandelt und mit wachsender Verschlechterung der
Rohstofflage schließlich zwischen 1943-1944 ganz eingestellt.
Aber was gab es denn nun an deutschen Wunderwaffen? Letztlich doch
erstaunlich viele.
- Das erste Düsentriebwerk der Welt, entwickelt von Professor Heinkel;
erster funktionsfähiger Prototyp im Jahre 1942.
- Der Me263, der erste Düsenjäger der Welt, der schließlich doch als
Jäger zum Einsatz kam und selbst in kleinsten Stückzahlen noch
verheerende Erfolge erzielte – zum Glück für die Allierten war
schließlich die deutsche Treibstoffproduktion auf unter 700 Tonnen pro
Tag (= weniger als 10% von 1944) gesunken.
- Auch der "Volksdüsenjäger" Heinkel 162A, der auch nie in Großserie
gefertigt wurde, konnte Erfolge verzeichnen, ist aber heute weithin in
Vergessenheit geraten.
- Die V1 (V = "Vergeltungswaffe"), eine ziemlich wirkungslose
unbemannte Flugdrohne auf Basis eines Kleinflugzeuges.
- Die V2, die erste Rakete der Welt. Wissenschaftlich glänzend, aber
als Waffe ein sehr teurer, materialaufwendiger Flop.
- Die A9 und A10, die Nachfolgeprojekte der V2. Hier wird es
interessant. Es handelte sich um Langstreckenflugkörper, die zur
Bombardierung NewYorks eingestetzt werden sollten. Die A9 sollte
Huckepack auf einer V2 in die Stratosphäre geschossen werden, während
die A10 bereits als Stufenrakete ohne Trägergeschoß konzipiert war.
- "Wasserfall" schließlich war der Tarnname einer weiteren Waffe aus
zwei Weltneuheiten – eine Boden-Luft-Rakete mit Suchsystem zur
Flugabwehr. Auch hier hatte Hitlers Kurzsichtigkeit zugeschlagen, denn
das System war erst im letzten Prototypenstadium (kurz vor Serienreife),
als Peenemünde besetzt wurde. Die amerikanischen Luftstrategen haben
tief Luft geholt, als man ihnen das Ding vorführte...
Das ist
gesichertes Material, aus erster Hand derjenigen, die es wissen müßten,
nämlich aus Alber Speers (Rüstungsminister 1942-1945) Erinnerungen und
einem Feature über Wernher von Braun (Peenemünde-Boss, später NASA) auf
Bayern 3. Das gerade letztere nicht dazu neigen, jede ungewöhnliche Idee
als Spinnerei abzuqualifizieren, zeigte ein interessanter Bericht über
Anti-Schwerkraft innerhalb derselben Sendereihe.
Foo-Fighter und Kugelblitze, des Rätsels Anfang
Nun ist aber anzunehmen, daß sich Gerüchte wie die "Vril" oder "V7",
oder die "Schwarze Sonne" nicht einfach so entwickeln. Auch Geister, die
gerne glauben, benötigen wenigstens den Anschein von Evidenzien. Einer der
Ausgangspunkte, aber bei weitem nicht der Entscheidende, ist die Existenz
der sogenannten "Foo-Fighter".
In diesem Komplex mischen sich bereits auf Schönste Dichtung und
Wirklichkeit zu einem Brei, der nur schwer auseinanderzuklamüsern ist. Zum
einen sind da die unbestreitbaren Lichterscheinungen – die in der Tat bis
heute ungeklärt sind – mit denen sich alliierte Flieger gegen Kriegsende
mehr und mehr auseinanderzusetzen hatten. Offenkundig mehrten sich im
Verlauf des Jahres 1944 die Berichte von seltsamen "Lichterscheinungen".
Das folgende Excerpt aus dem Internet faßt zusammen, was nachweislich in
mehreren zeitgenössischen Zeitungen (u.a. "Washington Post") zu finden
war:
Die Nazis haben etwas neues am
nächtlichen Himmel über Deutschland losgelassen: die gespenstigen "Foo
Fighter Balls", die neben den in den deutschen Flugraum eingedrungenen
feindlichen Jägern herfliegen. Seit über einem Monat schon treffen Piloten
bei ihrem nähtlichen Einsätzen auf diese unheimliche Waffe. Offenbar weiß
bisher niemand, wie sie beschaffen ist. Die "Feuerbälle" tauchten
plötzlich auf und hängten sich für viele Kilometer an die Flugzeuge. Sie
schienen vom Boden aus ferngesteuert zu sein ..." Die dieser Meldung
zugrunde liegenden Beobachtungen wiesen bemerkenswerte Ähnlichkeit auf.
Lieutenant Schlueter von der 415. Nachtjägerstaffel der U.S. Luftwaffe
berichtete, er sei in der Nacht des 23. November 1944 über dem Rhein von
"zehn kleinen rötlichen Feuerbällen" verfolgt worden. Die Piloten Henry
Giblin und Walter Cleary gaben an, in der Nacht des 27. September 1944 in
der Nähe von Speyer von "einem riesigen feurigen Licht" gejagt worden zu
sein, das mit etwa 400 km/h über ihrem Flugzeug dahinraste. Zwei Punkte
tauchten in fast allen diesen UFO-Meldungen auf: Die von den Amerikanern
so bezeichneten "Foo fighter balls" schienen vom Boden zum Flugzeug
emporzusteigen und bewirkten gewöhnlich Zündstörungen im Flugzeugmotor.
Anfangs hielten die Amerikaner diese "Foo fighter balls" für statische
Elektrizität. Nachdem dies ausgeschlossen war, glaubten sie zunehmend an
eine deutsche oder japanische Geheimwaffe, die das Zündsystem der Bomber
stören sollte. Anderen Theorien zufolge handelte es sich um rein
psychologische Waffen, die nur den Sinn hatten, die alliierten Piloten zu
verwirren und nervös zu machen. Als sich das Rätsel nicht lösen ließ,
erklärte die Royal Air Force als auch die 8. US-Air Force die "Foo fighter
balls" offiziell zu Produkten einer "Massenhalluzination". Die "Foo
fighter balls" verschwanden wenige Wochen vor
Kriegsende. Dies sind, wie gesagt,
nachprüfbare Berichte von Air-Force-Piloten, von denen es noch einige mehr
gibt. Wir sehen hier keinerlei fliegende Untertassen oder ähnliches,
tatsächlich sehen wir nur Licht, das sich zwar leicht negativ auswirkt,
aber vollkommen substanzlos zu sein scheint. Der Gedanke an eine
fortgeschrittene Waffe ist allerdings nicht völlig von der Hand zu weisen
(letztlich aber auch nicht beweisbar).
- Relativ spätes Auftreten im Krieg.
- Das "Aufsteigen" und die "Zündstörungen" könnten auf eine
Abwehrwaffe hinweisen.
- Auch das Ende der Foo-Fighter kurz vor Kriegsende deutet darauf hin.
Speer hatte sicherlich Kenntnis über alle großen,
material-intensiven Projekte, deren Beschaffungsanträge ja in Zeiten immer
knapperer Ressourcen genehmigt werden mußten. Andererseits gab im Dritten
Reich jede Menge Rivalitäten untereinander; jeder Wehrmachtsteil hatte
eigene Forschungseinrichtungen, die SS gleich mehrere, ebenso das Amt für
Beschaffungswesen, ja sogar die Reichspost... Ein kleineres Projekt könnte
ihm da durchaus entgangen sein oder der Erwähnung nicht wert – das
Foo-Fighter-Phänomen erlangte seine Popularität nämlich erst nach
der Publikation seiner Erinnerungen.
Wie aber kommt man von harmlosen Lichtern zu "echten ‚reichsdeutschen‘
Flugscheiben"? Wie jeder Mythos hat sich auch dieser allmählich aufgebaut.
Ein wichtiges Indiz für die völkische UFO-Gemeinde ist ein Bericht der
Nachrichtenagentur Reuters vom 13. Dezember 1944:
FLOATING MYSTERY BALL IS NEW NAZI AIR
WEAPON Supreme Headquarters. Allied Expeditionary Forces, Dec.,13. A new
German weapon has made its appearance on the western air front, it was
disclosed today. Airmen of the American Air Forces report that they are
encountering silver colored spheres in the air over German terretory. The
spheres are encountered either singly ore in clusters. Sometimes they are
semi-translucent. Und darunter : Supreme Headquaters, Dec. 13 (Reuter) -
The Germans have produced a "secret" weapon in keeping with the christmas
season. The new device, apparently an air defense weapon, resembles the
huge glass balls that adorn Christmas trees. Ther was no information
available as to what holds them up like stars in the sky, what is in them,
or what their purpose is supposed to be.Der
leichte Ton der Meldung legt nahe – ebenso wie die Tatsache, daß dies die
einzige Erwähnung der "Silberkugeln" blieb -, daß es sich hier um einen
kleinen Weihnachtsscherz handelte. Der Bericht wurde ein weiteres Mal in
einem "Feature" eines Magazins aufgegriffen, einem Beitrag, der danach
unzählige Male in Büchern und im Web zitiert wurde. Der Schönheitsfehler –
der Beitrag entstammte den "Amazing Stories" vom Juli 1946; ein Magazin,
das hauptsächlich Science Fiction Stories und "Dokumentationen" à la "Ich
wurde geschwängert von den Supermenschen" veröffentlichte.
Niemand dachte mehr für lange Zeit an die Foo-Fighter, bis zum Jahre
1969, als ein "profilierter" italienischer Luftfahrtingenieur das Thema
wieder aufgriff, Renato Vesco, in einem Buch "Intercept – but don’t
shoot." Er nannte diese Silberkugeln das Produkt des streng geheimen
Forschungsprojektes "Kugelblitz".
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